Von Judith: Warum du langweilige Floskeln im Anschreiben vermeiden solltest

Tipps, wie du dich positiv mit deiner Bewerbung abhebst

Nichtssagend und leer – diese Adjektive beschreiben eine Floskel. Wenn du nicht möchtest, dass deine Bewerbung so in Erinnerung bleibt, solltest du unbedingt auf überflüssige Standardphrasen verzichten.

Mit einer kreativen und individuellen Bewerbung kannst du bei deinem potenziellen neuen Arbeitgeber einen ersten positiven Eindruck hinterlassen. Doch damit das gelingt, musst du bestimmte Floskeln aus deiner Bewerbung streichen. Lege stattdessen den Fokus auf die Dinge, die wirklich für dich sprechen.

Was sind Floskeln?

Bei Floskeln handelt es sich um leere Worthülsen, die vermeintlich das ausdrücken, was der Personalverantwortliche hören will. Weil aber so viele Bewerber*innen genau die gleichen Worte wählen, sind sie längst abgenutzt und sagen in Wahrheit nichts mehr über dich aus.

Wenn dein Anschreiben voller Floskeln und Phrasen ist, kann es passieren, dass deine Bewerbung schnell aussortiert wird. Schließlich bietet ein solches Bewerbungsschreiben keinen Mehrwert. Der Personalverantwortliche lernt dich nicht als Person kennen.

Warum Floskeln deiner Bewerbung schaden

Floskeln kommen in Bewerbungen häufig vor. Wahrscheinlich ist es dir noch nicht einmal bewusst, dass du nichtssagende Phrasen oder ausgelutschte Formulierungen verwendest. Die entsprechenden Passagen klingen beim ersten Lesen meist ansprechend. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Phrasen keinen inhaltlichen Mehrwert bieten. Gerade im Anschreiben, wo jeder Satz seine Berechtigung haben sollte, sind Floskeln ein echter Bewerbungskiller.

Personalverantwortliche, die jeden Tag viele Bewerbungen sichten müssen, freuen sich über Anschreiben, die individuell und erfrischend anders sind. Eine Bewerbung voller Floskeln hingegen wird wahrscheinlich nur ein gelangweiltes Gähnen hervorrufen. Im Folgenden zeigen wir dir, auf welche Floskeln du verzichten solltest, damit deine Bewerbung nicht als inhaltslos abgestempelt, sondern begeistert gelesen wird.

Auf diese Floskeln solltest du in deiner Bewerbung verzichten

Am Anfang deines Anschreibens solltest du unbedingt die Floskel „hiermit bewerbe ich mich als …“ weglassen. Diese Phrase schreit förmlich nach einem Standardanschreiben, dass du an jeden x-beliebigen Arbeitgeber verschicken könntest. Dass du dich bewirbst, ist zwar eine wichtige Information, die jedoch allein durch den Betreff und das Versenden deiner Bewerbungsunterlagen klar wird.

„Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen.“ – auch diesen Satz solltest du unbedingt aus deinem Anschreiben streichen. Das Gleiche gilt für beliebte Formulierungen wie „Ich nehme Bezug auf Ihre Anzeige …“ oder „Ich bin auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.“ Auch die Schlussformel „Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen“ fällt in die Kategorie der Standardfloskeln, die deine Bewerbung langweilig und nichtssagend machen.

Unser Tipp: Auch die unpersönliche Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ solltest du nach Möglichkeit unbedingt vermeiden. Oftmals werden die Adressaten bereits namentlich in der Stellenausschreibung genannt. Solltest du nicht wissen, wer dein*e Ansprechpartner*in ist, dann kann ein kurzer Anruf im Unternehmen helfen.

Warum die Aufzählung von Soft Skills deiner Bewerbung schaden kann

Du zählst Soft Skills wie flexibel, belastbar, lösungsorientiert oder motiviert reihenweise in deiner Bewerbung auf? Keine gute Idee! Natürlich sind diese Eigenschaften bei Arbeitgebern beliebt. Doch die reine Aufzählung belegt nicht, dass du auch wirklich darüber verfügst.

Wenn du deine Soft Skills nicht mit Beispielen untermauerst, wirken sie beliebig und sagen nichts über dich aus. Oftmals beschreiben die genannten Adjektive auch Eigenschaften, die für den Arbeitgeber ganz selbstverständlich sind.  Von dir als Bewerber*in wird erwartet, dass du Motivation, Freundlichkeit und Effizienz mitbringst.

Diese Soft Skills sind besonders nichtssagend, wenn du sie nicht mit Beispielen untermauerst:

• kreativ
• teamfähig
• flexibel
• belastbar
• zielstrebig
• freundlich
• souverän
• selbstständig
• effektiv
• dynamisch
• motiviert
• lösungsorientiert
• kommunikationsstark

So verfasst du ein Bewerbungsanschreiben ohne Floskeln

Wie sieht ein Anschreiben aus, das mit möglichst wenigen Floskeln auskommt? Vorgefertigte Bewerbungsschreiben kann es naturgemäß nicht geben, da sich individuelle Anschreiben nicht einfach kopieren lassen. Du bist jedoch auf dem richtigen Weg, wenn du die folgenden Punkte beachtest:

1. Wecke mit deiner Einleitung Interesse

Beginne deine Bewerbung mit einem Statement, das Lust darauf macht, mehr über dich zu erfahren. Diese Aussage hat idealerweise auch einen Bezug zur Stelle hat, auf die du dich bewirbst. So könnte dein Einstieg beispielsweise so lauten: „Seit über 10 Jahren bin ich mit großer Leidenschaft als Webdesigner*in tätig.“

2. Nenne nur für die Stelle relevante Qualifikationen

Zähle nur die Qualifikationen auf, die wirklich für die Stelle relevant sind, auf die du dich bewirbst. Die wichtigste Qualifikation kannst du gleich zu Beginn nennen. Berufseinsteiger*innen ohne nennenswerte Arbeitserfahrung verweisen beispielsweise auf Studienschwerpunkte oder außerberufliche Tätigkeiten, wenn sie einen Bezug zur Stelle haben.

3. Belege deine Soft Skills mit Beispielen

Anstatt Soft-Skill-Floskeln zu verwenden, solltest du Beispiele nennen, die deine Fähigkeiten belegen. Jeder kann behaupten, kreativ oder teamfähig zu sein. Wichtig ist deshalb, dass du deine Skills mit Beispielen untermauerst. Storytelling ist hier das Schlüsselwort. Zeige anhand von Gegebenheiten aus deinem Berufsleben oder anhand von Hobbys, deinem sozialen Engagement oder Auslandsaufenthalten, dass du diese Skills tatsächlich hast. Idealerweise finden sich die genannten Referenzen auch in deinem Lebenslauf wieder.

Fazit

Wenn du langweilige und nichtssagende Floskeln aus deinem Anschreiben streichst, steigt die Chance, dass deine Bewerbung positiv aufgenommen wird und letztendlich zu einem Vorstellungsgespräch führt. Unsere Tipps helfen dir dabei, ein individuelles Anschreiben zu verfassen, das dein Können im optimalen Licht präsentiert. Wir wünschen dir viel Erfolg mit deiner Bewerbung!