Von Maxi: Praktikum bei wwwe – mein Erfahrungsbericht
Space Cowboy Maxi
Es war keine einfache Reise. In meinem Kartoffelsack hatte ich nur noch ein paar letzte Proteinbars übrig und ich war von der stechenden Sonne erschlagen.
Dusty- mein treues Lusitano Pferd, war genauso erschöpft, von den sich immer länger ziehenden Kilometern. Seine Hufen glühten, seine Mähne war verfilzt. Ich folgte einem Rassel-Geräusch ins Gestrüpp, in Erwartung mir aus einer Rasselschlange ein paar neue Boots basteln zu können. Doch ich stieß auf etwas viel Besseres – einen breiten Fluss, indem das Wasser wild vor sich her sprudelte. Völlig ausgelaugt schöpfte ich mit meinen rauen Händen etwas Wasser und labte mich dran. Eine Wehmut erfasste mich. Über meine verlassene Heimat, Berlin, meine vielen treuen Kumpanen, mein altes Leben. Das war auch Dustys letzte Stunde, er wieherte resignierend, lief in den Fluss und ergab sich dem Wasser.
Ich war schon kurz davor ihm zu folgen, glaubts mir, doch dann hörte ich in naher Ferne einen dumpfen Rhythmus. Ein Dampfschiff kam hinter dem am Ufer wachsenden Gestrüpp hervor und eine Gestalt in weiß winkte mir zu. Diese Gestalt am Schiffsruder trug eine mit goldenen Blättern bestickte Kapitänsmütze mit der Grün strahlenden Aufschrift: wwwe.
Wer kam da bloß um mich zu retten?
Ich dachte ich sei auch bereits umgekommen und mein Unterbewusstsein spielte mir ein Spielchen, doch Nein- es war echt. Die Kapitänin rief durch das Geschreie der Möwen zu mir:
„Kannst du Html?“
„Nein, aber ich kann es lernen“
„Kannst du Css?“
„…“
„Hast du ein Auge fürs Gestalten?“
„Na sichi!“
„Steig ein, schnell,
wir haben nicht mehr viele Ausbildungsplätze dieses Jahr übrig.“
Im Unterdeck machten wir es uns gemütlich und jeder hatte seinen eigenen Platz am Computer. Durch das Bullauge sah ich noch eine Stadt im Horizont aufgehen, Düsseldorf sei es, sagte man mir. Mit Vorfreude machte ich mich daran meine erste Website zu erstellen…
So begab ich mich auf das fremde Schiff und wurde warm empfangen, von vier Praktikantinnen, die genauso von Kapitänin Teodora irgendwo entlang des Rheins aufgegabelt wurden. Ich warf meine beiden Revolver über Bord, von nun an brauchte ich diese nicht mehr.
Ich hatte über die Jahre bereits einiges an Adobe Software ausprobiert und habe zum Beispiel für Freunde Albumcover entworfen, Magazine für Schulaufgaben gestaltet, Plakate und Wanted-Poster für den Sheriff, GIFs und schlechte Animationen gemacht. Falls ihr also auch einen Drang zum digitalen Gestalten habt, kann ich euch die Ausbildung als Mediengestalter*in nur empfehlen. Es ist ein besseres Leben als das eines allein wandernden Cowboys…
Diese Geschichte wurde für unterhalterische Zwecke leicht abgeändert.
Meine erste Website
Schon zu Beginn meines Praktikums gab es eine Menge spannender Dinge zu tun. Wir teilten uns die fiktiven Kundenaufträge untereinander auf und ich hatte das Glück ein Burger Restaurant gekriegt zu haben, da mir zu diesem Thema auch direkt am meisten einfiel. Als nächstes sollten wir ein zu dem erhaltenen Profil des Kunden passendes Gestaltungskonzept schreiben. Dort sollten wir unsere Ideen zur Umsetzung ausführlich erläutern, sodass der fiktive Kunde nachvollziehen konnte, warum welche Entscheidung gefallen ist. Also warum werden genau diese Farben verwendet, was haben diese mit dem Betrieb und den Produkten zu tun? Und wie können dessen Werte zielgruppengerecht vermittelt werden? Was haben wir als Gestalter*innen für Möglichkeiten bei der Umsetzung, um das zu erzielen?
Konzept, Layout, Code…
Diese Kernaufgabe fürs Praktikum hat 3 Etappen: das schriftliche Konzept, der Layoutentwurf bei Adobe Xd oder Figma und schließlich die Umsetzung mit Html und Css. Über den ersten Schritt habe ich euch ja schon einiges erzählt. Nachdem ich damit fertig war, präsentierte ich mein Konzept der Teodora als wär Sie der echte Kunde. Das war schon sehr herausfordernd, selbstsicher meine Ideen zu präsentieren. Aber es hat ganz Gut geklappt und dann fing ich auch schon mit dem Layout an. Bei diesem Schritt hatte ich am meisten Zeit aufgebraucht, da ich durch Feedback von Teodora und Benjamin (eines weiteren Ansprechpartners) mein ganzes Farbkonzept und die Text Elemente überarbeitet hatte. Hier wurde mir nochmal deutlich, wie sehr man das Projekt von seinem eigenen Geschmack abgrenzen muss und sich in den Kunden und seine Zielgruppe hineinversetzten sollte. Damit am Ende alle Parteien mit dem Resultat zufrieden sind.
Ich habe mich für Figma entschieden, dass ich vorher nicht kannte, aber schnell erlernen konnte da es ein sehr intuitives Programm ist. In dieser Phase hatte ich mir auch öfter Feedback eingeholt, um am Ende zu einem schlüssigen Ergebnis zu kommen. Da gab es oft Situationen, wo nach langem adjustieren verschiedener Elemente, fremde Änderungsvorschläge auftauchten, die einen auch manchmal erschlagen haben. Die Kommunikation ist hier sehr direkt, was auch meiner Meinung nach Sinn ergibt um später irgendwann Gutes zu Leisten. Nichtsdestotrotz musste ich mich erstmal daran gewöhnen und die Kritik offen annehmen. Jetzt bin ich auch sehr dankbar, da meine Website dadurch schöner wurde 🙂
Kommen wir zum Coden- dem vermutlich am meisten gefürchtetem Teil. (Obwohl wer weiß, vielleicht liegt euch das ja am meisten!) Ich hatte mich vor meinem Praktikum schon in die Richtung mit einem Ein-wöchigen-Volkshochschulkurs vorbereitet und auch zu Hause täglich eine Stunde ein paar Lernaufgaben erledigt. Davon gibt es zahlreiche kostenlose Angebote im Internet wie Codeacademy, Freecodecamp oder w3schools als Nachschlagewerk. Ich würde dringen raten, euch vorher die Grundlagen anzuschauen, dann fühlt ihr euch nachher sicherer und seid nicht so gestresst. Bei mir ging es dann ganz Gut voran und ich konnte anhand Alex’ (einem hilfsbereiten Kollegen, der frisch mit der Ausbildung fertig ist) Tricks meine Website weitgehend selbstständig umsetzen.
Die mobile Version
Nach der Desktop kam die mobile Version. Hier habe ich nochmal gemerkt, was ich in meinem ursprünglichen Design verbessern könnte. Wenn man so vertieft an einer Sache arbeitet, ist es oft schwierig Makel zu erkennen. Hier hilft dann eine Meinung von außen oder auch zeitlicher Abstand, damit man sein Design wieder frisch vor Augen hat. Ich habe eine Menüleiste hinzugefügt und ganz toll aussehende Infokarten.
Fazit
Ich hatte mich ursprünglich für den Standort in Berlin beworben, doch da waren die Plätze schon im März glaube ich besetzt. Meine Bewerbung wurde aber an Düsseldorf weitergeleitet und ich habe eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Ich bin sehr froh darüber, dass ich hier nach Düsseldorf kam, denn mir hat das Praktikum und der Ortswechsel sehr gut gefallen. Ich habe viel über die Ausbildung und den Beruf gelernt. Vor allem das selbstständige Arbeiten passt mir sehr gut. Es gibt auch immer jemanden, den man nach Hilfe oder Verbesserungsvorschlägen fragen kann, so wird es nie langweilig oder einsam. Mit den anderen Praktikant*innen haben wir uns zu einem super Team zusammengefunden. Auch generell fühle ich mich hier unter gleich gesinnten pudelwohl. Ich bin sehr froh und dankbar, darüber die Ausbildung nächsten Monat anzufangen und noch viel viel mehr über das Coden zu lernen, um coole interaktive und animierte Websites zu bauen.
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