Von Judith: Neue Domainendungen sorgen für Ärger
Noch sind Sie nicht zu haben und schon gibt es Ärger um die kommenden Domainendungen. Aller Voraussicht nach müssen wir noch bis November auf Neuigkeiten warten. Wenn es nach den derzeit bekannten Plänen der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) geht, werden wir dann erst erfahren, wer mit seiner Bewerbung um eine der begehrten Endung erfolgreich gewesen ist. Es gibt schon eine ganze Reihe von Providern die schon länger die Möglichkeit einer Vorbestellung anbieten. Preise, Registrierungsgarantien oder Registrierungsbedingungen gibt es aber noch nicht und das wird bestimmt auch noch auf sich warten lassen. Ob es danach noch zu Rechtsstreitigkeiten vor Gericht wegen Markenverletzungen kommt, lassen wir mal dahingestellt. Ich würde darauf wetten, dass darauf weniger lang gewartet werden muss.
Aktuell läuft bei der ICANN die Kommentierungsphase zu den neuen globalen Top Level Domains. Es sollen dort schon über 6.000 Stellungnahmen eingegangen sein. Für Aufsehen sorgt unter anderem Saudi-Arabien, das sich gegen die Endungen .gay, .baby und .islam ausgesprochen hat. Das als strenggläubig und konservativ geltende Königreich hat beispielsweise zur Endung .gay Stellung bezogen; Es wird drauf hingewiesen, dass in vielen Gesellschaften eine Homosexualität gegen Kultur, Moral und Religion verstoße. Die Endung .gay würde es befördern und somit die Gesellschaft beleidigen. Ähnlich verhält sich der Protest gegen Endungen wie .wine, .vodka, .casino, .poker, .bar und .pub. Wie die ICANN auf diese Stellungnahmen reagieren wird, werden wir im Oktober, zum Ende der Kommentierungsphase, erfahren.
Ob die neuen Domains dann nun den gewünschten Erfolg erzielen sehen wir dann erst 2013. Im Internet hat sich vieles auf die bestehenden Endungen, wie .com, ausgerichtet. Dort gibt es aktuell über 100 Millionen registrierte Domains. Dass dort die Auswahl etwas geringer ist, kann ich mir gut vorstellen. Mit knapp über 15 Millionen ist bei .de-Domains noch etwas Platz vorhanden. Gegen eine lokale Ausrichtung seines Internetauftritts spricht eigentlich nichts. Aber im Grundsatz spricht es schon gegen das World-Wide-Web.
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