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Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren

Von Judith: Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren

So gibst du deinen Gehaltswunsch an – hilfreiche Tipps für Bewerber

Ob Berufseinstieg oder Jobwechsel – eine überzeugende Bewerbung zu schreiben, ist nicht immer einfach. Neben dem Lebenslauf stellt oft auch das Anschreiben mit der Formulierung der Gehaltsvorstellung einen Stolperstein dar. Du fragst dich, ob du deinen Gehaltswunsch angeben sollst und wenn ja, wie? Dann lies jetzt weiter – wir haben Antworten auf deine Fragen!

Warum wird nach der Gehaltsvorstellung gefragt?

Das Gehalt ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Arbeitsvertrages. Schließlich möchtest du als Arbeitnehmer auch für deine Arbeit bezahlt werden. Wird in der Stellenausschreibung nach der Gehaltsvorstellung gefragt, dann hat dies vor allem zwei Gründe: Zum einen möchte der Personalverantwortliche wissen, ob du dich als Bewerber ausreichend über die Branche, deinen potenziellen Arbeitgeber und die Position informiert hast. Wenn du bei deinem Wunschgehalt realistische Angaben machst, dann beweist du Professionalität und Marktkompetenz. Du zeigst, dass du weißt, was du wert bist.

Zum anderen hilft die Nennung der Gehaltsvorstellung auch dem Unternehmen, bei dem du dich bewirbst. Dein Gehaltswunsch gibt Auskunft darüber, ob es sich dein potenzieller Arbeitgeber überhaupt leisten kann, dich einzustellen. Bewerber mit zu hohen Gehaltsvorstellungen werden deshalb oftmals direkt aussortiert.

Muss ich meine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung angeben?

Wenn in der Stellenanzeige explizit nach einer Gehaltsangabe gefragt wird, dann solltest du dieser Bitte auch unbedingt nachkommen. Denn wenn du trotz Aufforderung keine Angabe machst, dann legst du dir selbst Steine in den Weg. Beim Personalverantwortlichen kann der Eindruck entstehen, dass du die Stellenanzeige nicht richtig gelesen hast oder dir die branchenüblichen Gehälter nicht bekannt sind. Außerdem erweckt es den Anschein, dass du dich nicht gerne an Vorgaben hältst. Ein klarer Minuspunkt für deine Bewerbung.

Wenn im Stelleninserat nicht direkt nach deiner Gehaltsvorstellung gefragt wird, dann musst du das Thema in deiner Bewerbung auch nicht anschneiden. Grundsätzlich ist dein Gehaltswunsch nur dann ein Pflichtteil des Anschreibens, wenn dein potenzieller Arbeitgeber danach fragt. Ansonsten bleibt es eine freiwillige Angabe, auf die du verzichten solltest. Das Thema kann dann besser ins Vorstellungsgespräch verlagert werden.

Wie ermittele ich ein realistisches Wunschgehalt?

Im Rahmen deiner Bewerbung solltest du dir auf jeden Fall die Frage stellen, ob dein erträumtes Wunschgehalt auch realistisch ist. Bei der Ermittlung deines eigenen Marktwertes kommen viele verschiedene Faktoren zusammen. In erster Linie geht es natürlich um deine Qualifikationen sowie deine bisherige Berufs- und Praxiserfahrung.

Eine Recherche hilft dir dabei, eine realistische Gehaltsvorstellung zu finden. Am besten schaust du dich zuerst in verschiedenen (Online-)Jobbörsen um und nutzt Gehaltsvergleichsportale, um einen groben Anhaltspunkt zu erhalten, wo du wie viel verdienen kannst. Für einige Fachrichtungen und Branchen gibt es auch spezifische Gehaltstabellen.

Unser Tipp: Hake bei Freunden, Kollegen und Verwandten in ähnlichen Positionen nach, ob deine Gehaltsvorstellung branchenüblich und angemessen ist. Mach dir außerdem bewusst, dass es auch innerhalb einer Branche und eines Berufsbildes große Gehaltsunterschiede geben kann. So beeinflussen unter anderem die von dir angestrebte Position sowie auch die Unternehmensgröße und der Unternehmensstandort das Gehalt.

Ein Trainee-Gehalt fällt beispielsweise natürlich geringer aus als das eines Angestellten mit mehreren Jahren Berufserfahrung. Zudem liegen in großen, internationalen Konzernen die Gehälter meist höher als in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Was den Standort betrifft, wird in der Stadt und in anderen Ballungsgebieten meist mehr bezahlt als auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen. Außerdem hängt das Gehalt auch vom Bundesland ab. In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden durchschnittlich die höchsten Gehälter gezahlt.

Die wichtigsten Grundregeln zur Formulierung deiner Gehaltsvorstellung

1. Nenne ein Brutto-Jahreseinkommen

Dein Wunschgehalt gibst du am besten als Brutto-Jahreseinkommen an. Wenn du dir zum Beispiel ein monatliches Bruttogehalt von 3.500 Euro vorstellst, dann gibst du bei deiner Gehaltsvorstellung 42.000 Euro brutto jährlich an.

2. Lasse Zusatzleistungen unerwähnt

Deine Gehaltsangabe in der Bewerbung enthält keine Zusatzleistungen. Absprachen und Vereinbarungen zu zusätzlichen Leistungen, wie zum Beispiel Fahrtkostenzuschüsse, Urlaubsgeld oder vermögenswirksame Leistungen, bleiben zunächst unerwähnt und können im persönlichen Gespräch erörtert werden.

3. Orientiere dich an deinem aktuellen Gehalt

Wenn du den Job wechselst, dann kannst du dein aktuelles Gehalt als Orientierung nehmen. Mehr als 10 bis 20 Prozent solltest du nicht aufschlagen, wenn du nicht eine deutlich höhere Position anstrebst.

4. Bereite dich auf Verhandlungen vor

Gehe nicht davon aus, dass deine Gehaltsvorstellung einfach akzeptiert wird. Deine Angabe im Anschreiben bildet vielmehr die Grundlage für Verhandlungen im persönlichen Gespräch. Wichtig ist deshalb, dass du deinen Spielraum und deine persönlichen Grenzen kennst.

5. Kalkuliere einen Spielraum ein

Da dein potenzieller Arbeitgeber in den meisten Fällen mit dir über dein Gehalt verhandeln will, solltest du einen gewissen Spielraum einkalkulieren. Willst du am Ende 42.000 Euro verdienen, kannst du in deiner Bewerbung ruhig etwas höher einsteigen. So kannst du dich auf Verhandlungen einlassen und bist später immer noch mit dem angebotenen Gehalt zufrieden.

6. Betone deine Qualifikationen

Wenn deine Gehaltsvorstellungen über dem Durchschnitt liegen, dann fällt das natürlich auch deinem potenziellen Arbeitgeber auf. Hier kann es hilfreich sein, wenn du deine besonderen Erfahrungen und Qualifikationen betonst, um deinen Gehaltswunsch zu begründen.

Wie formuliere ich meine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung?

Der richtige Ort für die Nennung deines Gehaltswunsches ist das Ende des Anschreibens. Du solltest deine Vorstellung erst im Schlusssatz formulieren, da die Bezahlung zwar ein grundlegender Aspekt für die Zusammenarbeit ist, der Fokus deiner Bewerbung aber auf deiner Motivation und Qualifikation liegen sollte.

Im Folgenden möchten wir dir gerne ein paar Formulierungsbeispiele an die Hand geben:

  1. Auf den Punkt gebracht: Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 35.000 Euro brutto pro Jahr.
  2. Argumentativ: Aufgrund meiner Qualifikationen und Kenntnisse empfinde ich ein Gehalt von 42.000 Euro als angemessen.
  3. Gehaltsspanne mit Verhandlungsspielraum: Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 35.000 und 38.000 Euro im Jahr. Weitere Details möchte ich gerne im persönlichen Gespräch klären.
  4. Ausweichend (und nur bedingt zu empfehlen): Meine Gehaltsvorstellungen formuliere ich gerne, sobald ich mir ein genaues Bild von der ausgeschriebenen Stelle und den damit verbundenen Anforderungen machen konnte.

Wichtige Tipps rund um die Formulierung deiner Gehaltsvorstellung

Pokere nicht zu hoch:

Wenn du deine Gehaltsvorstellung etwas höher ansetzt, dann hast du einen Verhandlungsspielraum nach unten. Allerdings solltest du keine unrealistisch hohe Summe angeben, sonst kann es schnell passieren, dass deine Bewerbung aussortiert wird.

Staple nicht zu tief:

Wenn du ein zu geringes Gehalt angibst, dann können Zweifel an deiner Berufserfahrung und Branchenkenntnis aufkommen. Es wirkt nicht gerade kompetent, wenn du deinen Marktwert nicht kennst.

Bereite dich auf Gehaltsverhandlungen vor:

Generell gilt das Vorstellungsgespräch als besserer Rahmen für Gehaltsverhandlungen. Die Initiative, den Gehaltswunsch anzusprechen, sollte dabei stets von deinem potenziellen Arbeitgeber ausgehen. Sei aber vorbereitet, um entsprechend reagieren und deine Vorstellung begründen zu können.

Fazit

Die Formulierung deines Gehaltswunsches kann ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg oder Misserfolg deiner Bewerbung sein. Bekommst du den Job, legst du mit deinem Einstiegsgehalt zudem den Grundstein für künftige Gehaltserhöhungen, die sich meist prozentual am aktuellen Jahresgehalt orientieren. Es lohnt sich also, wenn du etwas Zeit in die Formulierung deiner Gehaltsvorstellung investierst. Wir wünschen dir viel Erfolg für deine Bewerbung!

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