Von Judith: Bewerbungsanschreiben – Ja oder Nein?
Wann dir ein Anschreiben hilft und wann du es weglassen kannst
Die Frage nach dem Bewerbungsanschreiben sorgt bei vielen Bewerber*innen für Unsicherheit: Ist es wirklich noch nötig? Immer mehr Unternehmen verzichten darauf, ein Anschreiben zu fordern und erleichtern damit die Bewerbung für Kandidat*innen. Doch in vielen Fällen kann ein individuelles Anschreiben ein entscheidender Vorteil sein. Wir zeigen dir, wann ein Anschreiben unbedingt nötig ist – und wann du es einfach weglassen kannst!
Warum ein Anschreiben oft noch wichtig ist
Auch wenn es manchmal mühsam erscheint: Ein individuelles Anschreiben ist mehr als nur eine Formalität. Sieh es als deine persönliche Bühne – hier kannst du deine Persönlichkeit und Motivation zeigen und damit deine Bewerbung aus der Masse hervorheben. Wo der Lebenslauf eher sachlich deine beruflichen Stationen auflistet, lässt das Anschreiben Raum für deine Story. Mit einem durchdachten Anschreiben kannst du deutlich machen, warum du genau der bzw. die Richtige für den Job bist.
In diesen 6 Fällen brauchst du unbedingt ein Anschreiben
Einige Situationen machen ein individuelles Anschreiben fast unverzichtbar. Besonders, wenn du deine Motivation oder deinen bisherigen Werdegang näher erklären möchtest, ist das Anschreiben ein echter Pluspunkt:
1. Du startest neu nach einer Pause
Wenn du eine Zeit lang nicht berufstätig warst – zum Beispiel aufgrund einer Elternzeit oder eines Sabbaticals – kannst du im Anschreiben erklären, warum du jetzt wieder voll durchstarten willst. Betone, was du in dieser Zeit gelernt hast und welche neuen Erfahrungen du mitbringst.
2. Quereinstieg oder Branchenwechsel
Du willst in eine neue Branche wechseln oder dich als Quereinsteiger*in beweisen? Dann hilft das Anschreiben dabei, Unsicherheiten abzubauen und klarzustellen, welche übertragbaren Fähigkeiten du mitbringst. So kannst du zeigen, dass du genau verstehst, was die neue Rolle fordert und du bereit bist, dich einzuarbeiten.
3. Führungsposition gegen Fachposition eintauschen
Manchmal entscheiden sich Führungskräfte bewusst, wieder eine fachliche oder untergeordnete Position anzunehmen, zum Beispiel für eine bessere Work-Life-Balance. Erkläre in deinem Anschreiben, dass dies eine bewusste Entscheidung ist und zeige, wie du trotzdem motiviert deinen Beitrag leisten wirst.
4. Bewerbung auf eine Vollzeitstelle in Teilzeit
Wenn du eine Stelle mit reduzierter Stundenzahl suchst, ist ein Anschreiben der richtige Ort, um zu erklären, warum du in Teilzeit arbeiten möchtest und wie du trotzdem deine Arbeit effizient erledigen wirst.
5. Lücken im Lebenslauf
Ein Lebenslauf mit Lücken kann Fragen aufwerfen. Das Anschreiben bietet dir die Gelegenheit, ehrlich darzustellen, was du in diesen Phasen gemacht hast. So vermittelst du Arbeitgebern ein besseres Bild.
6. Herausragende Projekte oder besondere Erfolge
Du hast an einem spannenden Projekt mitgewirkt oder einen außergewöhnlichen Erfolg erzielt? Das Anschreiben ist der perfekte Ort, um solche Erfolge genauer zu beschreiben und zu zeigen, warum sie dich für die Position qualifizieren.
Wann du auf ein Anschreiben verzichten kannst
Nicht immer ist ein Anschreiben ein Muss. Manche Unternehmen verzichten bewusst darauf, um die Bewerbungsprozesse schneller und unkomplizierter zu gestalten. Wenn du merkst, dass dein Profil perfekt zu den Anforderungen passt und der Arbeitgeber kein Anschreiben verlangt, reicht oft ein strukturierter Lebenslauf aus.
Falls du trotzdem deine Persönlichkeit hervorheben willst, kannst du dies auch in einem Kurzprofil im Lebenslauf oder auf einem Deckblatt tun. Dieser Abschnitt fasst in wenigen Sätzen zusammen, wer du bist, was dich auszeichnet und welche besonderen Stärken du mitbringst – und macht direkt neugierig auf deine Bewerbung.
Fazit
Ob ein Bewerbungsanschreiben notwendig ist, hängt stark vom Job und den Vorgaben des Unternehmens ab. Wenn du die Möglichkeit hast, durch ein individuelles Anschreiben zu punkten, nutze sie! Damit kannst du deine Persönlichkeit zeigen, deine Motivation unterstreichen und eine Brücke zu deiner beruflichen Erfahrung schlagen. So hinterlässt du einen bleibenden Eindruck und bringst dich direkt ins Gespräch für deinen Traumjob.
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