Von Judith: Trend oder Spielerei – welches Potenzial hat die bildbasierte Suche?
Das sollten Sie über das Thema Visual Search wissen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wird dieses Sprichwort in naher Zukunft vielleicht auch für unsere Suche im Internet gelten? Bei der visuellen Suche bedarf es keiner Worte mehr – nur noch eine Kamera ist nötig, um das Gewünschte zu finden.
Mit der bildbasierten Suche bieten sich Nutzern bisher ungeahnte Möglichkeiten. Im Gegensatz zur klassischen Suche per Eintippen oder auch der Suche via Spracheingabe kommt die visuelle Suche ganz ohne Sprache aus. Die Suchanfrage basiert lediglich auf einem Bild. Der Suchende fotografiert mit seinem Smartphone einen Gegenstand oder ein Gebäude und erhält in Sekundenschnelle weitere Informationen dazu. Aber kann sich die visuelle Suche auch durchsetzen? In unserem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, warum die bildbasierte Suche ein ernstzunehmender Trend und nicht nur eine Spielerei ist.
Die Anfänge der visuellen Suche
Vorreiter bei der visuellen Suche ist das soziale Netzwerk Pinterest. Mit der Pinterest Lens können Nutzer seit rund einem Jahr Objekte mit dem Smartphone einscannen und erhalten anschließend verwandte Pins auf Pinterest vorgeschlagen. Ob Essen, Schuhe, Urlaubsorte oder Dekoideen – Pinterest findet passende Pins für viele unterschiedliche Themenbereiche.
Der Suchmaschinenriese Google folgte kurz darauf dem Beispiel von Pinterest und entwickelte ein eigenes Tool für die visuelle Suche. Mit der Google Lens können Dinge und Orte, die man mit der Kamera seines Smartphones fotografiert hat, in einen Kontext gesetzt werden. So erhält man zum Beispiel weitere Informationen zu einem Gebäude oder einem Produkt.
Warum sich die bildbasierte Suche durchsetzen könnte
Das Internet und vor allem auch die sozialen Netzwerke werden immer visueller. Zugleich steigt die Bequemlichkeit der Nutzer und die Verbreitung mobiler Geräte mit integrierter Kamera, die die visuelle Suche überhaupt erst möglich machen.
Einfach etwas abfotografieren und direkt im Anschluss daran erfahren, um was es sich handelt – in manchen Fällen kann die visuelle Suche deutlich schnellere und bessere Suchergebnisse liefern als die klassische Suche oder die Sprachsuche. Denn die traditionelle Keyword-Suche erfordert, dass der User weiß, wonach er sucht. Weiß er das nicht so genau oder kann er das Gesuchte nicht ausreichend mit Worten umschreiben, wird er keine zufriedenstellenden Antworten auf seine Suchanfrage erhalten. Dieses Problem umgeht die Visual Search elegant.
Mit der visuellen Suche ist es ganz einfach. Egal, ob dem User ein Outfit, ein Möbelstück oder ein Gemälde gefällt – er macht ein Foto und erhält weitergehende Informationen dazu. So dürfte insbesondere für Onlineshops die bildbasierte Suche in Zukunft von Bedeutung sein. Schließlich suchen immer mehr Nutzer online nach Kleidung, Schuhen, Accessoires etc., die sie zuvor auf Bildern oder an Personen gesehen haben.
Betrachtet man die meistgesuchten Kategorien der visuellen Suche, wird deutlich, in welchen Bereichen Potenzial schlummert. Die Top Ten der Visual Search umfasst:
- Fashion
- Inneneinrichtung
- Kunst
- Essen
- Produkte
- Tiere
- Outfits
- Beauty
- Fahrzeuge
- Reisen
Fazit:
Die bildbasierte Suche stellt bislang noch keinen Ersatz für die traditionelle Suche oder die Sprachsuche dar. Der Anteil an täglich gestellten visuellen Suchanfragen ist sehr überschaubar. Da aber heutzutage das Internet und insbesondere die sozialen Medien sehr bildbasiert sind, kann man die Visual Search als Suchoption der Zukunft bezeichnen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Suchform in unserem Alltag ankommt.
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