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Flacht die Begeisterung für Coupon-Portale in 2012 ab oder geht’s jetzt richtig los?

Von Judith: Flacht die Begeisterung für Coupon-Portale in 2012 ab oder geht’s jetzt richtig los?

Der größte Gutschein-Anbieter Groupon plant nach dem Börsengang im letzten Jahr zu expandieren. Zu Anfang dieses Jahres erfolgte die Kooperation mit der Telekom, um nun auch den mobilen Markt zu erobern. Noch gilt das US-Portal Groupon mit 30 Millionen Nutzern als erfolgreichster Anbieter, muss sich allerdings einerseits weltweit vor Hunderten von Wettbewerbern in Acht nehmen und anderseits bereitet die fehlende Loyalität der Schnäppchenjäger Grund für Zukunftssorgen. Derzeit bietet Groupon in 45 Ländern rabattierte Angebote über die eigene Website, per E-Mail und nun auch verstärkt auf dem Handy an. Die Angebote reichen von kompletten Menüs bis zu Rabatten in Online-Shops. Sobald die Nutzer den Gutschein einlösen, behält Groupon einen Teil des Wertes. Das Unternehmen erzielte im dritten Quartal 2011 einen Umsatz von 430 Millionen Dollar.

Die größten Konkurrenten…

…gaben auf! Nach der geplatzten Übernahme von Groupon plante Google mit seinem neuen Dienst „Offers“ ein eigenes Couponing-Portal. Offers wollte wie Groupon den Nutzern tägliche E-Mailempfehlungen für lokale Angebote zum Schnäppchenpreis bieten. Und auch Facebook brachte sich mit Facebook Deals auf dem Couponing-Sektor in Stellung. Das soziale Netzwerk hatte den Dienst mit ortsbezogenen Rabattangeboten in Deutschland Anfang 2011 gestartet und im Sommer des selbigen Jahres wieder eingestellt. Offers konnte sich in Deutschland erst gar nicht etablieren. Beide Netz-Giganten wollten vom großen Couponing-Boom profitieren und scheiterten. Dabei konnte Facebook seine strategischen Vorteile zumindest für Lokalisierungsdienste nutzen. Experten sind sich sicher, dass allerdings dem Googles Offers-Vorstoß ohnehin nur geringer Erfolg bestimmt sein konnte. „Couponing ist sehr personalintensiv – ich muss kleine Läden akquirieren. Das ist nicht die Stärke eines Algorithmus-Effizienz-Spezialisten wie Google“, glaubt etwa Uwe Sandner von Servtag. Und auch Henrik Helmer von Daily Deal äußerte Zweifel, was Offers angeht: „Google hat alle notwendigen Tools und Servicemöglichkeiten, aber keines für den Verkaufsabschluss. Das ist personalintensiv, serviceintensiv und zwar gerade, wenn ich weltweit agieren will. Google hat selbst erkannt, dass es besser ist, hier einen geeigneten Partner zu akquirieren, wie die versuchte Groupon-Übernahme zeigt. Stattdessen kaufte man Konkurrent Daily Deal auf.

Guter Deal? Exklusiv ist besser!

Das größte Problem für die Weiterentwicklung des Couponing sind Kratzer am Image: In der Verbraucher-Wahrnehmung haftet dem Geschäft mit den bezahlten und besonders den unbezahlten Coupons etwas von Schnäppchen-Jagd und Ramsch an. Daher wollen die Couponing-Anbieter künftig verstärkt mit hochwertigen Premium-Angeboten das Negativ-Image abschütteln. Mit höherwertigen Produkten lässt sich der Coupon in der subjektiv gefühlten Wertigkeit erhöhen und auf diese Weise für höherwertige Marken erschließen. Ein Trend lautet daher: Weg vom Massen-Angebot, hin zum Exklusiv-Deal!

Mobiles Couponing

Der Coupon bleibt für viele moderne Schnäppchenjäger ein fester Bestandteil ihrer Shopping-Gewohnheiten. Doch der Weg vom Gutschein zum stationären Handel soll noch kürzer werden. Bereits jetzt können die Geschäfte es den Kunden einfacher machen, einen Coupon mobil im Laden zu empfangen, beispielsweise beim CheckIn an einen bestimmten Ort über die Lokalisierungsdienste Foursquare oder Gowalla direkt aufs Smartphone, gegebenenfalls sind das Anmelden beim sozialen Dienst und schließlich das Einloggen noch Hürden auf dem Weg zum Gutschein. Erste Schritte, diesen Weg zu verkürzen, stellt beispielsweise der automatisierte LogIn dar, wie ihn die Apps Future CheckIn oder COUPIES bieten.

Fazit: Richtig angewendet und mit entsprechenden zukunftsorientierten Strategien kann Couponing sein Wachstum auch künftig fortsetzen und auch weiterhin als innovatives Marketinginstrument für Handel und Commerce bestehen.

Was glauben Sie, wie sich die Zukunft des Couponing gestaltet? Geht es aufwärts oder abwärts? Wird die bereits in Blogs prophezeite Couponing-Blase platzen? Kann es soweit gehen, dass Sie als Käufer den Preisen misstrauen, weil sie ständig das Gefühl haben, bei irgendeinem Anbieter gebe es das Wunschprodukt rabattiert? 

Ich freue mich über Ihre Kommentare,

Dorothea Zeidler

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