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Von Judith: Die mobile Internetzukunft kommt mit großen Schritten

Die gerade veröffentlichte „Mobile Web Watch 2011“-Studie von Accenture gibt aufbauend auf einer Befragung von mehr als 4.000 Verbrauchern in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen guten Einblick in die Entwicklungen des Mobile Web. Betrachtet man die zentralen Ergebnisse der Studie so wird zumindest eines klar, die Nutzung des mobilen Internets wächst nicht nur, sie boomt geradezu. Allein in Deutschland surft mittlerweile fast jeder Dritte mobil im Netz (28 Prozent). Elf Prozent bzw. sieben Millionen Menschen mehr als noch im Vorjahr.Im Vergleich mit unseren deutschsprachigen Nachbarn Österreich (42 Prozent) und der Schweiz (44 Prozent) hinken wir zwar noch hinterher, aber das mag auch den vergleichsweise günstigeren Datentarifen unserer Nachbarn geschuldet sein. Zielgruppe, so die Nutzungsstatistiken, sind dabei vor allem die Jugendlichen (14-19 Jahre) und Geschäftsleute, die unterwegs z.B. nicht mehr auf die Business-E-Mail-Kommunikation verzichten wollen. Auch die Hürden für mobiles Einkaufen scheinen langsam aber sicher zu fallen und das obwohl die konkreten Sicherheitsbedenken bei den Nutzern ungleich stärker ausgeprägt sind als noch im Vorjahr. Trotzdem hat ein Großteil der Befragten bereits mit seinem Smartphone einen Kauf getätigt oder gar Bankgeschäfte erledigt.

iPhone sei Dank – Immer mehr surfen von unterwegs

Die intensivere Nutzung des mobilen Internets begünstigen vor allem immer leichter zu bedienende Smartphones mit Touchscreenfähigkeiten wie das iPhone. Dessen Benutzerfreundlichkeit sorgt auch dafür, dass es überdurchschnittlich häufig für den mobilen Zugriff auf das WWW verwendet wird. Generell geht der Großteil (58 Prozent) der Mobile User fast täglich ins Netz. Hat man sich einmal entschieden, das mobile Internet nutzen zu wollen, so gewöhnt man sich also schnell an dessen tägliche Verwendung. Gerade im Business-Bereich ist die permanente E-Mail-Erreichbarkeit für viele nicht mehr wegzudenken. Im Geschäftsumfeld werden allerdings kaum Apps genutzt, auf diese greifen die Benutzer dann eher in ihrer Freizeit zurück.

Vor allem für junge Menschen interessant – Social Media/Location Based Services

Nicht mehr wegzudenken aus der mobilen Internetnutzung sind auch die Social Communities wie Facebook und Twitter oder auch Location Based Services wie Foursquare. Den Zugriff auf diese und deren Nutzung erleichtern hier für fast alle mobilen Plattformen angepasste Apps. Der Großteil der Nutzer (70 Prozent) verwendet diese Dienste aber nur einmal in der Woche oder gar im Monat. Immerhin 10 Prozent der 14- bis 19-Jährigen nutzen sie aber schon täglich. Es wächst also eine Generation heran, aus deren digitalem Alltag diese Dienste nicht mehr wegzudenken sind.

Mobiles Einkaufen wird immer attraktiver

Mobiles Handeln, sei es das Kaufen von Veranstaltungstickets, das Erledigen von Bankgeschäften oder der Vergleich von Preisen, kommt immer mehr in Fahrt. Jeder Dritte kauft heute schon online per Smartphone ein, letztes Jahr war es noch jeder Zehnte. Ein Grund dafür ist sicher auch, dass mobiler Einkauf durch angepasste Apps immer einfacher wird bzw. die Händler ihre Internetauftritte für die mobile Nutzung anpassen. Attraktiv sind für mobile Nutzer auch Sonderangebote und Coupons, die sie mit ihrem Smartphone z.B. in dem gerade besuchten Geschäft abrufen können. Werbung in Form von Bannern, Werbe-SMS oder sonstigen Einblendungen wird von Mobil-Usern allerdings generell als sehr störend empfunden.

S&S – Sicherheit und Synchronisation

Trotz der intensiveren Nutzung des mobilen Internets hegen die meisten Nutzer, insbesondere in Deutschland, große Sicherheitsbedenken. Die meiste Angst haben die Nutzer vor dem Ausspionieren ihre Daten oder der Bestimmung ihres Aufenthaltsortes. Man denke nur an das große Medienecho nachdem bekannt wurde, dass Apples iPhone solche ortsbezogene Daten nicht nur aufzeichnet, sondern auch überträgt.

Auch wenn es per se ein weiteres Sicherheitsrisiko bedeutet, wünschen sich fast 90 Prozent der Nutzer Dateisynchronisation zwischen den mittlerweile vielfältigen digitalen Geräten im Berufs- und Privatleben.

Was besser werden muss: Mehrwert und Kosten

Die Befragung von Accenture zeigt auch, was Nichtnutzer des mobilen Internets noch nicht hinreichend überzeugt. Weit vorn liegt hier der fehlende Mehrwert (72 Prozent) im Vergleich zum stationären PC und die zu hohen Kosten (81 Prozent). Beide Kritikpunkte stehen gewissermaßen in Abhängigkeit zueinander. Immerhin wollen viele nicht für das „bisschen“ mehr an Komfort, so kräftig zuzahlen. Hier müssen die Telekommunikationsanbieter vor allem in Deutschland noch nachbessern und die Attraktivität der mobilen Internetnutzung weiter vorantreiben.

Welche Bedeutung die mobile Entwicklung für Unternehmen hat, fasst abschließend Prof. Dr. Nikolaus Mohr ganz treffend zusammen: „Mobiles Internet und Mobile Computing sind ein Muss und kein Hype. Wer hier ins Hintertreffen gerät, muss damit rechnen, in der zukünftigen digitalen Welt keine Rolle mehr zu spielen.“

Wer sich für die gesamte, mit 40 Seiten recht umfassende, Studie interessiert, kann sich diese hier kostenlos herunterladen: Mobile Web Watch 2011

Wie sehen Sie die Entwicklung des mobilen Internets? Gehören Sie noch zu den Nichtnutzern und wenn ja, warum?

Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

Viele Grüße,

André Nagel

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