Von Judith: Auf den Bauch hören oder den Kopf entscheiden lassen?
So fällst du Entscheidungen im Alltag und Job
Du tust es jeden Tag unzählige Male: Entscheidungen treffen. Das reicht von kleinen Dingen wie der Wahl deines Frühstücks bis hin zu großen Entscheidungen wie einem Jobwechsel oder einem Umzug in eine andere Stadt. Du hast täglich die Qual der Wahl.
Die allermeisten Entscheidungen im Alltag fällst du blitzschnell und ohne groß darüber nachzudenken – ganz intuitiv aus dem Bauch heraus. Verschiedene Optionen zu haben, kann aber auch richtig belastend sein, insbesondere dann, wenn es um wirklich Wichtiges im Leben geht.
Schwierig wird es oftmals bei Fragen, die deinem Leben eine ganz andere Wendung geben können, wie zum Beispiel der Trennung von deinem Lebenspartner oder auch dem Umzug aufgrund eines Jobwechsels. Solche Entscheidungen solltest du wohlüberlegt treffen und dir etwas Bedenkzeit gönnen. Aber wie kommst du zu einer guten Entscheidung? In unserem Beitrag zeigen wir dir, wie du Entscheidungen einfacher treffen kannst und verraten dir, welche Rolle deine Intuition bei der Entscheidungsfindung spielt.
Warum es dir schwerfällt, Entscheidungen zu treffen
Wenn du Schwierigkeiten hast, dich zu entscheiden, dann steckt oft Angst dahinter. Denn wenn du dich für eine Sache entscheidest, dann sagst du gleichzeitig auch Nein zu den Alternativen. Häufig führt auch die Angst vor dem Scheitern dazu, dass du dich nur schwer entscheiden kannst.
Wie entscheidungsfreudig du bist, ist oft eine Sache der Veranlagung. Neigst du zum Beispiel zum Perfektionismus, dann hast du meist auch große Angst davor, Fehler zu machen. Bist du sehr entscheidungsfreudig, lebst du wahrscheinlich eher nach dem Prinzip „better done than perfect“. Du nimmst die Dinge also lieber in Angriff, auch wenn das Ergebnis dann vielleicht nicht ganz perfekt ist.
Kopf oder Bauch? Diese Rolle spielen Emotionen bei Entscheidungen
Aus dem Bauch heraus entscheiden? Wenn du plötzlich so ein Gefühl für die richtige Entscheidung hast, ohne deine Wahl rational begründen zu können, dann nennt man das Intuition. Was wir als Bauchgefühl bezeichnen, lokalisieren Hirnforscher im emotionalen Erfahrungsgedächtnis.
Deine Intuition ist ein Wissensspeicher, auf den dein Gehirn zurückgreift, ohne dass es dir bewusst wird. Dieser Speicher enthält eine umfassende Sammlung deiner ganz persönlichen Lebenserfahrungen. Jedes Ereignis in deinem Leben hast du zusammen mit den entsprechenden Emotionen abgespeichert. Stehst du vor einer Entscheidung, dann vergleichst du deine Situation meist unbewusst mit den vorherigen Erfahrungen. Findet sich ein ähnliches Szenario, dann wird automatisch das damals damit verbundene Gefühl wachgerufen, das sich zum Beispiel in Form eines Kloßes im Hals oder eines Kribbelns im Magen zeigt.
Das heißt aber nicht, dass du nur noch auf dein Bauchgefühl hören solltest. Manchmal kann sich nämlich deine Intuition auch irren, weil du noch zu wenig Erfahrungen auf einem bestimmten Gebiet gesammelt hast. Nehmen wir als Beispiel, dass du auf der Arbeit gefragt wirst, ob du eine Präsentation vor vielen Menschen halten kannst. Dein erster Impuls ist es dann vielleicht, Nein zu sagen, weil dir die Vorstellung Angst macht. Wichtig ist dann, dass du überlegst, warum du dabei ein schlechtes Gefühl hast. Schließlich kann so eine Sache eine große Chance sein, die du dir nicht verbauen solltest.
Um gute Entscheidungen treffen zu können, solltest du also sowohl die Fakten abwägen als auch deine eigenen Gefühle nicht außer Acht lassen. Betrachte Kopf und Bauch nicht als Gegenspieler, sondern als ein Team. Beide haben ihre Stärken und ihre Berechtigung und sollten deshalb in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.
Hilfreiche Tipps für deine Entscheidungsfindung
Auch wenn es dir nicht immer leicht fällt, ist es wichtig, letztendlich eine Entscheidung zu treffen. Denn ewiges Grübeln kostet dich nicht nur viel Zeit und Energie, sondern hält dich auch davon ab, deine Ziele zu erreichen. Im schlimmsten Fall wird dir die Entscheidung von jemand anderem abgenommen. Unsere Tipps helfen dir dabei, dich leichter zu entscheiden:
1. Mach dir deine Ziele bewusst
Um zu einer guten Entscheidung zu gelangen, solltest du dir zunächst über deine Ziele klar werden: Was willst du und was ist dir besonders wichtig? Lasse deine Entscheidungen außerdem nicht von den Erwartungen anderer beeinflussen. Das heißt natürlich nicht, dass du gar keine Rücksicht auf andere nehmen solltest, sondern dass du dich und deine Bedürfnisse nicht außer Acht lässt. Ganz wichtig bei der Entscheidungsfindung ist auch, dass du ehrlich zu dir selbst bist.
2. Hab keine Angst vor Fehlentscheidungen
Mach dir bewusst, dass es die eine richtige Entscheidung nicht gibt. Deine Entscheidung muss vor allem für dich zum aktuellen Zeitpunkt Sinn ergeben, dann ist sie gut. Also versuche, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln und verzeihe dir selbst, wenn du mal eine Entscheidung triffst, die vielleicht nicht ganz optimal ist. Als Faustregel kannst du dir merken: Gute Entscheidungen werden in der Regel von positiven Empfindungen und Tatendrang begleitet.
3. Entscheide ohne Stress
Du kennst sicherlich auch den Spruch „eine Nacht drüber schlafen“. An diesem Ratschlag ist viel Wahres dran. Denn Entscheidungen solltest du nach Möglichkeit nicht unter Stress treffen und auch nicht übers Knie brechen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Und eine Nacht darüber zu schlafen, ist in der Tat eine gute Idee. Denn während du schläfst, verarbeitet dein Unterbewusstsein komplexe Informationen, die für die Entscheidungsfindung wichtig sind. Wenn du in einer stressigen Situation schnell eine Wahl treffen musst, dann nimm zumindest ein paar tiefe Atemzüge, bevor du dich entscheidest.
4. Mach dir bewusst: Es geht nicht um Leben und Tod
Wenn du einer Entscheidung eine unverhältnismäßig große Bedeutung zuschreibst, dann erschwerst du dir die Wahl zusätzlich. Vergiss nicht, dass es in den allermeisten Fällen nicht um Leben und Tod geht. Natürlich gibt es Entscheidungen, die einen großen Einfluss auf dein Leben haben können. Aber denk immer daran, dass du auch nach dieser Entscheidung dein Leben immer noch selbst in der Hand hast und du dich auch in Zukunft immer wieder neu entscheiden kannst.
5. Wage Neues
Viele Menschen entscheiden sich für Bekanntes, selbst wenn sie damit nicht sonderlich zufrieden sind. Denn das Vertraute gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Aber wenn du immer nur auf Nummer sicher gehst, dann bleibst du irgendwann stehen und versagst dir, deine eigenen Grenzen auszutesten und dich weiterzuentwickeln. Also sei offen für neue Erfahrungen und wage dich immer wieder aus deiner persönlichen Komfortzone heraus.
6. Wechsel die Perspektive
Manchmal muss einfach ein Perspektivenwechsel her, um die Situation besser beurteilen zu können. Stelle dir vor, du würdest einem Freund bei der Entscheidung helfen. Was würdest du ihm raten? Bei anderen Menschen und mit etwas Abstand siehst du die Dinge oft klarer als bei dir selbst.
7. Mach ein Gedankenexperiment
Bei der Zeitreise-Methode stellst du dir die Frage, wie es dir mit deiner Entscheidung in 10 Wochen, in einem Jahr oder in 10 Jahren geht. Spiel vor deinem geistigen Auge ab, was passiert, wenn du dich so und nicht anders entscheidest. Versetze dich dabei in dein zukünftiges Ich: Welche Gefühle löst diese Vorstellung in dir aus? Die Visualisierung hilft dir dabei, dein Bauchgefühl mit in die Entscheidung einfließen zu lassen.
8. Erstelle eine Pro- und Contra-Liste
Manchmal kann es tatsächlich helfen, wenn du eine Pro- und Contra-Liste erstellst, um alle Vor- und Nachteile, die deine Entscheidung mit sich bringt, schwarz auf weiß vor Augen zu haben. So eine Liste hilft dir nicht nur, für Klarheit in deinem Kopf zu sorgen, sondern auch alle wichtigen Punkte zu berücksichtigen, an die du vielleicht im ersten Moment nicht gedacht hast.
Fazit
Bei Entscheidungen spielen deine Emotionen eine wichtige Rolle. Deshalb solltest du nicht nur auf sachliche Argumente, sondern auch auf deine Intuition vertrauen. Wichtig ist auch, dass du herausfindest, was du wirklich willst und dass du deine Entscheidung für dich selbst begründen kannst. Unsere 8 Tipps helfen dir dabei, dich in Zukunft leichter zu entscheiden!
0 Kommentare
Bis jetzt noch keine Kommentare.