Von Judith: Hobbys im Lebenslauf – welche nennen, welche besser nicht?
Mit diesen Hobbys punktest du in deiner Bewerbung
Du möchtest dich erfolgreich von deinen Mitbewerbern abheben und etwas Farbe in deine Bewerbung bringen? Neben beruflichen Qualifikationen bietet der Lebenslauf auch Platz für deine privaten Interessen.
Doch welche Hobbys hinterlassen bei Personalverantwortlichen einen positiven Eindruck und welche Freizeitbeschäftigungen sind echte Bewerbungskiller? Wir zeigen dir, mit welchen Hobbys du Pluspunkte sammelst und welche deine Bewerbung direkt in den Papierkorb verfrachten.
Hobbys im Lebenslauf angeben – ja oder nein?
Natürlich ist es keine Pflicht, dass du im Rahmen deiner Bewerbung Hobbys nennst. Wenn du dich dafür entscheidest, dann tauchen sie auch erst am Ende deines Lebenslaufes auf. Laut Umfragen sehen es jedoch über 80 Prozent der Personalverantwortlichen gerne, wenn Hobbys angegeben werden. Schließlich runden sie das Profil eines Bewerbers ab und zeichnen ein umfassenderes Bild von ihm. Wenn du mehr über deine privaten Interessen preisgibst, dann zeigst du damit auch einen Teil deiner Persönlichkeit.
Neben der fachlichen Qualifikation legen Arbeitgeber heutzutage auch großen Wert auf sogenannte Soft Skills. Oft lassen Hobbys Rückschlüsse zu, über welche sozialen Kompetenzen ein Bewerber verfügt. Wenn du zum Beispiel für einen Halbmarathon oder sogar einen Marathon trainierst, zeigt dies, dass du dir Ziele setzt und nicht vor Herausforderungen zurückschreckst.
Amerikanische Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Hobbys erfolgreicher machen. Kreative oder sportliche Freizeitaktivitäten steigern die Leistungsfähigkeit im Job. Einen genauen Grund dafür können die Wissenschaftler noch nicht nennen. Es wird jedoch vermutet, dass der Ausgleich in der Freizeit einen entspannenden Effekt hat und dabei hilft, auf neue Gedanken zu kommen. Ein weiterer Grund könnte sein, dass durch Hobbys gezielt bestimmte Stärken trainiert werden.
Insbesondere, wenn du noch wenig Berufserfahrung hast, empfiehlt es sich, dass du private Interessen in deinem Lebenslauf angibst. So kann dein vielleicht künftiger Arbeitgeber einen besseren Eindruck deiner Persönlichkeit bekommen. Und auch, wenn du das Berufsfeld wechselst, ist die Angabe von relevanten Freizeitbeschäftigungen sehr sinnvoll. Als Quereinsteiger verfügst du wahrscheinlich über nur geringe fachliche Erfahrung im angestrebten Bereich. Kannst du jedoch über deine Hobbys im neuen Gebiet Kenntnisse vorweisen, dann solltest du dies unbedingt erwähnen.
Mit diesen Hobbys kannst du dich positiv hervorheben
Nicht jedes Hobby wird gleich positiv bewertet. Besonders gut kommen bei Personalverantwortlichen zum Beispiel Mannschaftssportarten an, die als Indikatoren für Teamfähigkeit stehen. Auch Strategiespiele wie Schach oder kreatives Schreiben wecken das Interesse von potenziellen Arbeitgebern. Und auch, wenn du dich ehrenamtlich engagierst, kannst du oftmals Pluspunkte erzielen.
Für die Nennung der Hobbys in deinem Lebenslauf gilt ganz klar: Versuche, mit den erwähnten Tätigkeiten Interesse zu wecken. Mit „Freunde treffen“, „Lesen“ und „Filme schauen“ hebst du dich ganz sicherlich nicht aus der Masse an Bewerbungen hervor. Beschränke dich dann besser auf die Freizeitaktivitäten, die in einem Zusammenhang mit deinen beruflichen Tätigkeiten stehen. Bewirbst du dich zum Beispiel für einen kreativen Beruf, dann können Aktivitäten wie Zeichnen oder Musizieren relevant sein. Du strebst eine Stelle im Online-Marketing an und schreibst privat einen Blog? Dann ist dies sicherlich auch erwähnenswert. Oder du bewirbst dich für eine Führungsposition und trainierst privat eine Sportmannschaft? Auch dieses Engagement kann deine Eignung untermauern.
Welche Hobbys sollte man lieber weglassen?
Auf Themen wie Religion und Politik solltest du in deiner Bewerbung besser verzichten. Außer natürlich, die ausgeschriebene Stelle steht in einem direkten Bezug dazu. Weniger gut kommen in den meisten Fällen auch passive Hobbys wie Fernsehen, Kino oder Computerspiele an. Es sei denn, du bewirbst dich zum Beispiel auf eine Stelle als Game-Designer. Ansonsten könnten deine Hobbys aber eher den Eindruck erwecken, als seist du nicht besonders aktiv und eher von der faulen Sorte.
Genauso schwierig wie passive Hobbys sind auch ihr Gegenpart: die gefährlichen oder sehr zeitintensiven Freizeitaktivitäten. Riskante Sportarten wie Fallschirmspringen oder Motorrad-Rennen werden mit einer hohen Verletzungsgefahr assoziiert. Hier könnte die Sorge vor längeren Ausfallzeiten entstehen. Wenn du dich mit diesen Hobbys für einen relativ normalen Beruf bewirbst, musst du dir evtl. auch die Frage gefallen lassen, warum du glaubst, dass dir im Job nicht schnell langweilig werden wird. Da solche Freizeitaktivitäten für eine hohe Risikobereitschaft stehen, disqualifiziert du dich außerdem für Stellen, die ein hohes Maß an Gewissenhaftigkeit und Bedacht verlangen.
Wenig Farbe gewinnt dein Lebenslauf mit gängigen Freizeitbeschäftigungen wie Joggen, Lesen, Reisen oder Kochen. Zumindest kommt es dabei auf den Bezug zur Stelle und die Art der Präsentation an. So macht es zum Beispiel Sinn, wenn du nicht nur einfach „Reisen“ als Hobby nennst, sondern die genauen Länder oder Ziele beschreibst.
Darstellung der Hobbys im Lebenslauf
Bei der Nennung von Hobbys im Lebenslauf gilt ganz klar: Weniger ist mehr. Versuche nicht, jede einzelne Freizeitaktivität aufzuzählen, sondern wähle die Hobbys aus, die in einem gewissen Bezug zu deinen beruflichen Zielen stehen. Achte auch darauf, dass die mit deinem Hobby assoziierten Eigenschaften zum angestrebten Job passen.
Zeige deine Erfolge! Wenn du deine selbstgesteckten Ziele erreicht hast, darfst du diese gerne auch kurz nennen. Ob Finisher beim Berlin Marathon oder der Besuch jedes Kontinents – mit solchen Informationen hebst du dich von anderen Bewerbern ab und bleibst im Gedächtnis.
Auf Rückfragen zu den eigenen Hobbys vorbereitet sein
Stelle dich darauf ein, dass du in deinem Bewerbungsgespräch nicht nur Rede und Antwort zu deinen beruflichen Qualifikationen stehen musst. Hobbys sind im Gespräch ein beliebtes Thema, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen. Also sei auf Rückfragen vorbereitet. Denn selbst harmlose Angaben können dann zum Bumerang werden, wenn du deine Freizeitaktivitäten vielleicht etwas geschönt hast.
Wenn du in deinem Lebenslauf Lesen als Hobby nennst, dann fragt der Personalverantwortliche vielleicht nach deinem Lieblingsbuch oder welches Buch du zuletzt gelesen hast. Suchst du dann erst lange nach einer Antwort, machst du dich unglaubwürdig.
Achte auch darauf, dass du bei der Frage nach deinen Hobbys nicht zu ausschweifend antwortest. Wenn du leidenschaftlicher über deine Freizeitaktivitäten referierst als über deine fachlichen Qualifikationen, dann könnte dies einen falschen Eindruck erwecken.
Fazit
Hobbys in deinem Lebenslauf können Farbe in dein Bewerberprofil bringen. Idealerweise untermauern deine Freizeitaktivitäten deine Soft Skills bzw. wichtige Eigenschaften für den angestrebten Job. Zugleich gilt aber auch: im Zweifel weglassen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Hobbys zu langweilig und wenig aussagekräftig sind, dann lasse sie besser weg. Das Vorstellungsgespräch bietet dann immer noch die Möglichkeit, deine Persönlichkeit zu präsentieren. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung!
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